Gezielte Aufzucht von Drohnen:
Bienensperma hoher Qualität erhält man von etwa 20 bis 25 reifen Drohnen der gewünschten Abstammung je Königin. Drohnen schlechter Qualität liefern kaum Sperma, verteuern die Besamung und führen zu Königinnen minderer Qualität. Die gezielte Aufzucht von Drohnen ist daher unumgänglich.
Grundregeln: Keine erfolgreiche Drohnenaufzucht ohne optimale Proteinversorgung der Pflegevölker! Drohnenaufzucht ist aufwändiger als Weislzucht. Starke Völker in optimaler Pflegestimmung die Pollen im Überfluss eintragen erbrüten bei mäßiger aber kontinuierlicher Tracht verlässlich erstklassige Geschlechtstiere. Alles andere kann mit etwas Glück klappen oder auch nicht.
Drohnen brauchen ca. 6 Wochen (42 bis 45 Tage) vom Stift bis zur Geschlechtsreife. Die Königinnenaufzucht plant man also nach dem Zeitplan der Drohnenaufzucht.
I.) Bestiftung und Pflege der Drohnenwabe: Eine ausgebaute Drohnenwabe ins Brutnest einhängen und nach drei Tagen kontrollieren. Die bestiftete Wabe kann anderen Völkern zur Pflege gegeben werden. Vorsicht: Mehr als eine Drohnenwaben und Drohnenbrut unterschiedlichen Alters im Pflegevolk führt zu Drohnen schlechter Qualität. Bis zum Verdecken der Drohnenzellen auf optimale Protein und Nektarversorgung achten. Vorsicht: Bei Massentrachten wird Drohnenbrut oft nicht optimal gepflegt. Nach 9 Tagen (3 Tage Stift,6 Tage Larve) kann man die verdeckelte Wabe für 14 Tage in den Brutschrank hängen. Die Drohnen schlüpfen 15 Tage nachdem die Zellen verdeckelt wurden in drohnenfreien Pflegevölkern und müssen sofort von Bienen gepflegt werden. Vom Schlupf der Drohnen bis zur Besamung sind es noch drei Wochen (21 Tage).
II.) Schlupf und Pflege der Drohnen:Die besten Drohnenpflegevölker sind starke, separat aufgestellte, weisellose Ableger mit allen Stadien Arbeiterinnenbrut, vielen Jungbienen und einem Absperrgitter vor dem Flugloch. Zur Alterskontrolle hängt man die schlupfreife Drohnenwabe für drei Tage in den drohnenfreien Ableger. Danach wird die Wabe samt nicht geschlüpfter Zellen wieder entnommen. Sind kontinuierlich Pflegebienen, offene Arbeiterinnenbrut, Pollen und Futter vorhanden werden die Drohnen optimal gepflegt. Es hat sich bewährt eine mit Futter gefüllte Drohnenwabe ins Pflegevolk zu hängen da Drohnen Futter in Arbeiterinnenwaben schlecht erreichen können. Bis zum Besamungstermin ist peinlichst der Zuflug fremder Drohnen durch ein Absperrgitter zu verhindern.
Drohnen sollten zwei Wochen nach dem Schlupf (ab 35. Tag) fliegen können. Für größere Mengen an Dohnen haben sich Drohnen Vollieren, also Flugkäfige, bewährt. Bei kleinerem Bedarf kann man die Drohnen unmittelbar nach dem Schlupf mit einem Zeichenstift einfach zeichnen und abends ab der zweiten Wochen durch öffnen des Deckels frei fliegen lassen.
III.) Spermagewinnung: (42. bis 45. Tag)
Für eine Königin sind 20 bis 25 reife Drohnen erforderlich. Drohnen schlechter Qualität liefern kaum Sperma, erhöhen den Zeitaufwand und damit den Preis für die Besamung oder verhindern den Besamungserfolg komplett.
IV.) Transport von Zuchtdrohnen zur Besamungsstelle:
Drohnen lassen sich sehr gut in ihren Pflegevölkern zur Besamungsstelle transportieren. Die empfindlichen Drohnen brauchen dabei ständige die Pflege durch ein Bienenvolk. Außerhalb der Pflegevölker verlieren Drohnen in kurzer Zeit ihre Vitalität und sind dann für die Spermagewinnung ungeeignet.