Lindenhonig - Imkerei und Ernte:
"Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum. Ich träumt in seinem Schatten so manchen süßen Traum." Lindenhonig, wer
kennt ihn nicht? Lindenhonig geerntet von uralten majestätischen Bäumen. Jeden Sommer blühen die alten Lindenalleen und
spenden Nektar für diesen charakteristischen, kräftigen Sommerhonig.
Lindenhonig wird in großen Lindenbeständen vor allem von der Sommer- und Winterlinde (Tilia platyphyllos bzw. cordata)
geerntet. Linden sind in Deutschland nicht bestandsbildend, werden aber traditionell in mächtigen Alleen und als Parkbäume
angepflanzt. Bei der Nektarbildung ist die Linde recht launisch und bietet den Bienen nur bei günstiger Temperatur und
Feuchtigkeit einen gedeckten Tisch. Im allgemeinen sind die traditionellen alten Dorflinden die besten und zuverlässigsten
Nektarspender.
Unsere Imker geben das Wissen über die besten Lindenbestände von Generation zu Generation weiter. Oft mischt sich der
Blütenhonig der Linde mit dem Linden-Blatthonig und ergibt einen ausgesprochen schönen, kräftigen Sommerhonig. Die Ernte des
traditionellen Lindenhonigs fällt in die heißen Sommermonate und ist in vielen Gebieten Deutschlands die letzte Ernte des
Jahres. Für die Jungvölker bildet die Linde die Grundlage für eine erfolgreiche Entwicklung und so lässt eine gute
Lindentracht auf ein gutes neues Honigjahr hoffen.
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Sensorik und Konsistenz:
Lindenhonig ist in flüssigem Zustand klar und kristallisiert weißlich, lichtgelb bis grünlich. Er hat ein kräftiges
Lindenaroma und einen leichten Pfefferminzgeschmack. Bei einigen Ernten ist das Aroma sehr intensiv und kann bisweilen Nuancen der
Begleittracht völlig überdecken. Linden spenden neben dem Nektar der Blüten teilweise erhebliche Mengen Honigtau, der vor
allem die dunkle Farbe einiger Lindenhonige bildet.
Lindenhonig ist ein wenig filigraner, sehr aromatischer Honig, kristallisiert schnell und wird von Kennern und Liebhabern
hoch geschätzt. Er wird gerne zum Frühstück gegessen und kommt vor allem bei kräftigen dunklen Backwaren zu voller Entfaltung.
Dem Tee gibt Lindenhonig ein typisches Lindenaroma, was vor allem in der langen Winterzeit ausgesprochen angenehm sein kann.
Auch im Glühwein ist Lindenhonig ein unverzichtbarer Bestandteil.
Typische analytische Werte:
Lindenhonig gehört erfahrungsgemäß zu den pollenarmen Honigen. Das Zuckerspektrum ist recht ausgeglichen und enthält vor
allem bei einem größeren Anteil von Honigtau beachtliche Mengen Lärchenzucker. Der Gehalt an Malzzucker liegt um vier Prozent.
Lindennektar ist an vielen Sommerhonigen beteiligt und kann mit seinem kräftigen Aroma mildere Honige dominieren. Hier gibt
das Pollenspektrum schnell Aufschluss, so dass echte Lindenhonige problemlos zu erkennen sind.
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