Honig der Edelkastanie;
Der rehbraune Edelkastanienhonig ist ein sehr schöner, vielschichtig interessanter Honig. Er schmeckt süßlich herb, angenehm
kräftig und erinnert mit seinem überraschenden, leicht bitteren Aroma an den Duft der Kastanienblüten. Einige regionale Ernten
haben eine leicht nussige Note die dem Honig einen sehr edlen Charakter gibt. Mild geröstete Maronen in Kastanienhonig sind
eine sehr schmackhafte, regionale Spezialität die sehr gut zu dem Charakter dieses Honigs passt.
Kastanienhonig gewinnen die Bienen aus dem Nektar der Edelkastanie (Castanea sativa) den sie in den Kastanienblüten und vor
allem zum Ende der Blütezeit von extrafloralen Nektarien sammeln. In manchen Jahren entwickelt sich in einigen Kastanienwäldern
eine ergiebige Honigtautracht aus der sich ein seltener aber dafür umso interessanter Honig ernten lässt. Die Ess- oder
Edelkastanie gehört zu den wärmeliebenden, mediterranen Baumarten und so sind Kastanienwälder vor allem in der Mittel- und Schwarzmeergegend
landschaftsprägend. Sie werden traditionell auch in vielen Weinbaugebieten kultiviert und so lässt sich dieser Honig auch in
Deutschland z.B. entlang der deutschen Weinstraße oder im Schwarzwald ernten.
Maronen, die gerösteten Früchte der Edelkastanie
Die Imker wandern zur Kastanienblüte mit ihren Bienen oft einige hundert Kilometer und stellen die
Bienenkästen im Frühsommer in die Kastanienwälder. Hier sind die Standplätze sehr begehrt und werden zum Teil von einer
Imkergeneration zu nächsten weitergegeben. In der Regel spendet die Edelkastanie zuverlässig Nektar und bietet den Bienen
einen gedeckten Tisch. Auch die Ernte dieses schönen Honigs ist recht unproblematisch und so lässt sich Kastanienhonig fast
jedes Jahr in hoher Qualität gewinnen.
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Sensorik und Konsistenz ;
Der edle Kastanienhonig wird nördlich der Alpen eher selten geerntet. Er wird sehr gerne zum Frühstück gegessen und verleiht
vielen Süßspeisen und Pralinen das gewisse Etwas. Viele Liebhaber von vollmundigen Heide oder mineralischen Waldhonigen schätzen
den Honig aus der Edelkastanie vor allem zu frischem Gebäck und edlen Tees. Von ausgesprochen leckerem Gebäck mit Kastanienhonig
haben wir uns in der Moselgegend überzeugt. Kastanienhonig ist sehr beliebt und in der Regel schnell vergriffen.
Honig, Maronen und edles Holz:
Neben dem Honig sind vor allem die nahaften, nussartigen Früchte, die Maronen und das hochwertige, dekorative Holz für Furniere und zum
Möbel- oder Schiffbau begehrt. Das Holz der Edelkastanie eignet sich auf Grund seines bemerkenswert hohen Tanningehalts ideal
zum Bau von Weinfässern so dass sie neben dem Honig unbedingt auch den Wein der Kastaniengegenden probieren sollten. Übrigens
ist die Edelkastanie trotz des ähnlichen Fruchtstands nicht mit der Rosskastanie (Aesculus hippocastanum L.) verwandt.
Typische Analytische Werte
Der Honig aus der Edelkastanie ist je nach Herkunft rötlich braun bis braun und bleibt wie der Honig aus der Akazienblüte sehr
lange flüssig. Das Zuckerspektrum zeichnet sich durch einen ungewöhnlich hohen Gehalt an Fruktose aus. Die vielen eiförmigen
Pollenkörner machen das Pollenspektrum unverwechselbar. An Hand der Begleittracht lassen sich viele regionale Herkünfte des
Kastanienhonigs erfahrungsgemäß gut unterscheiden. Kastanienhonig hat eine relativ hohe Leitfähigkeit. Die schönsten
Kastanienhonige werden oft von alten Beständen auf tiefgründig mineralischen Böden geerntet.
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