Imkerei und Ernte:
Akazienhonig, ein milder, süßer Frühjahrshonig, geerntet in weißblühenden Akazienhainen. In warmen Jahren erfüllen die Akazien
schon in Mai zum Ende der Rapsblüte die Luft mit ihrem betörend süßen Duft. In langen Trauben hängen die Blüten an den
Zweigen und wenn kein Gewittersturm die Blüten zerzaust, ernten die Bienen einen erlesenen, klaren Honig mit filigranem Aroma.
Akazienhonig wird in großen Robinienbeständen (Robinia pseudoacacia), die oft auf ausgesprochen trockenen, sandigen Böden
wachsen, geerntet. Die Blüten der Robinie sind sehr empfindlich. In ungünstigen Jahren können Spätfröste und starke Gewitter
die Blüten regional völlig zerstören. Bei kaltem, nassen Wetter spendet die Akazie kaum Nektar, so dass die Ernte regional
völlig ausfallen kann. Die wärmeliebende Akazie ist ein Neophyt, stammt ursprünglich aus Nordamerika bzw. Mexiko und wurde
bereits im 17. und 18. Jahrhundert eingebürgert.
Brandzeichen auf unseren Bienenkästen
Die Imker müssen sich bei der Ernte des Akazienhonigs sputen. Die Begleitflora wie Bergahorn oder spät
blühende Roßkastanien gibt dem typisch filigranen Akazienhonig einen ganz besonderen, regionalen Charakter. Die Kunst des Imkers
ist es, den richtigen Zeitpunkt für die Ernte zu finden, denn zu viel Nektar von anderen Pflanzen verdirbt den großartigen Geschmack
dieses Honigs.
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Sensorik und Konsistenz:
Akazienhonig ist in flüssigem Zustand fast farblos und kristallisiert oft erst nach vielen Monaten hellgelb. Das ist eine
Eigenschaft, die ihn von vielen anderen hochwertigen Blütenhonigen unterscheidet. Der Geschmack und sein Aroma sind sehr mild
und filigran, so dass ihm die Flora rund um die Robinienhaine ein lokales unverwechselbares Aroma verleiht.
Akazienhonig ist ein sehr süßer Honig und da er sehr lange flüssig bleibt, ist er bei vielen Leuten sehr beliebt.
Er wird gerne zu frischen Croissants oder Brötchen gegessen, läuft vielen Kindern aber schnell über die Finger. Unverzichtbar
ist Akazienhonig in Obstsalaten und zum natürlichen Süßen edler Speisen. Den Tee süßt er sehr dezent und fast neutral, so dass
er sich deutlich besser für feine Tees als Zucker eignet.
Typische analytische Werte:
Akazienhonig enthält wenig Pollen, dennoch kann an Hand des Pollenspektrums die geographische Herkunft eindeutig bestimmt
werden. Akazienhonige enthalten deutlich mehr Fruchtzucker als Traubenzucker und sind verhältnismäßig reich an Rohr- und
Malzzucker. Sie enthalten wenige Mineralien und Enzyme. Sehr reine Akazienhonige haben ein sehr mildes Aroma und schmecken
ausgesprochen süß, so dass die Wahl des richtigen Standplatzes der Bienenvölker den Honig sehr positiv beeinflussen kann.
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