Thymianhonig
ist ein sehr schöner, hell- bis dunkelbrauner mediterraner Honig der oft erst mach einigen Monaten fest wird.
Je nach Herkunftist ist er recht vielgestaltig hat aber gewöhnlich ein kräftiges Aroma sowie einen angenehmen würzigen Duft und Geschmack.
Er wird vor allem auf den griechischen Inseln z.B. auf Kreta aus wilden, unberührten Beständen verschiedener Thymianarten
geerntet. In guten Jahren macht der Honig aus dem wilden Thymian etwa ein Fünftel der Ernte aus. Regional wird er gerne zusammen mit
Nüssen oder Mandeln im Glas angeboten.
Thymian hat seinen Verbreitungsschwerpunkt im Mittelmeerraum und so besiedelt die Gattung Thymus, eine recht artenreiche
Familie ausdauernder, stark verholzender Zwergsträucher, das Mittelmeergebiet mit zahlreichen Varitäten. Thymian bevorzugt warme,
nährstoffarme, sonnig heiße Standorte und gedeiht
selbst an Felshängen üppig. Die einzelnen Arten variieren in Blütenfarbe, Blattform und Wuchshöhe sowie in der Schärfe ihres
Geschmacks. Je nach Standort, Witterung und Jahreszeit variieren der Gehalt an ätherischen Ölen sowie deren Zusammensetzung im Nektar des
Thymians erheblich. Die besten Thymianhonige werden oft auf trockenen Felsheiden am Mittelmeer, wo Thymian häufig das Landschaftsbild
prägt, geerntet.
Imkerei: Seit prähistorischen Zeiten gehören die griechischen Inseln und vor allem Kreta mit etwa 10 Bienenvölkern pro
Quadratkilometer zu den am dichtesten mit Bienen besiedelten Gebieten der Erde. Durch die lange Tradition ist die Imkerei hier fester Bestandteil der
ländlichen Kultur und über die Jahrhunderte haben sich eine Vielzahl lokaler Besonderheiten entwickelt. Die Trachtverhältnisse sind je nach Insel
sehr unterschiedlich. In den Winter- und Frühjahrsmonate blühen im
Küstenstreifen oft Erica, Cistus, Salvia, und Lavendelarten. Die ausgedehnten Thymusbestände auf den steinigen Hängen blühen je
nach Meereshöhe von Juli bis August.
|
Honigernte ;
Haben die Imker mit ihren Bienen die teilweise abenteuerliche Anreise zu den entlegenen Thymianbeständen gemeistert, gestaltet
sich die Honigernte recht unkompliziert. Die Bienenvölker sind zu dieser Jahreszeit gut entwickelt und Nektar spendet der
Thymian oft reichlich. Auf den griechischen Inseln werden die Bienen oft nach alter Familientradition gehalten.
Viele Imkereien produzieren vor allem
für den Eigenbedarf und verkaufen nur gelegentliche an Besucher. Ausgesprochen erstklassige Honige haben wir mehrfach im ländlichen
Süden Kretas direkt am Straßenrand gekauft. Wegen des unverwechselbaren Aromas soll man Thymianhonig nach alter Überlieferung
übrigens nur Honiglöffel aus Olivenholz essen. Und tatsächlich nimmt der Honig auf Grund seiner kräftigen Säure schnell einen metallischen Geschmack
an wenn er mit "nicht Edelstahlbesteck" in Kontakt kommt.
Sensorik und Konsistenz ;
Thymianhonige sind sehr aromatisch, vielschichtig und bleiben lange flüssig. Auch wenn das Aroma teilweise sehr intensiv ist
wirkt es nie blumig aufgesetzt. Die Säure des Honigs ist angenehm kräftig und betont vor allem bei guten Honigen den würzigen
Charakter. Je nach Herkunft haben Thymianhonige einen zum Teil recht interessanten, individuellen Geschmack. Die Qualität der
Thymianhonige unterscheidet sich zum Teil erheblich, was vor allem an der Geologie
und der Artenvielfalt des Thymians liegt. In der Regel sind Honige aus trockenen, kargen Gebieten den Ernten aus feuchteren Gegenden
geschmacklich deutlich überlegen.
Typische Analytische Werte
Thymianhonige sind sehr enzymreich. Der Fruchtzuckergehalt ist oft deutlich höher als der Gehalt an Traubenzucker. Die
Säurewerte sind recht uneinheitlich liegen aber immer beachtlich hoch. Auch die elektrische Leitfähigkeit ist für einen
Blütenhonig oft recht hoch. Gute Thymianhonige haben geschmacklich teilweise einen angenehm mineralischen Charakter den man sonst nur bei
Honigtauhonigen findet. Die Rückstandsproblematik ist in Bezug auf Insektizide und Antibiotika seit einiger Zeit unserer Erfahrung nach eher entspannt.
|