Sommerhonig aus der Brombeerblüte:
In den Wäldern Brandenburgs blühen im Spätfrühling die Brombeeren. Dennoch bleibt Brombeerhonig selten da die Brombeerbestände
oft viel zu klein sind als das die Bienen davon ausreichend Nektar sammeln könnten. Große Brombeerbestände finden sich z.B. in
Wäldern auf Windbruch- und Brandflächen oder in Gegenden wo die Brombeeren kultiviert werden. Himbeerblüten lassen sich übrigens
sehr leicht von Brombeerblüten unterscheiden da ihnen in der Regel die weißen Blütenblätter fehlen.
Honig aus ausgedehnten Brombeerbeständen ist mild, filigran mit einem oft sehr individuellen Charakter der die lokale Begleitflora
widerspiegelt. In den Wäldern sind es vor allem Honigtau und Himbeeren die zu diesem Honig beitragen, in Kulturbeständen blühen
zur Zeit der Brombeerblüte an den Wegrändern vereinzelt Kornblumen, Kleearten und Wiesenkräuter. Je nach Herkunft erinnert dieser
Frühsommerhonig an sonnenreife Früchte, den eleganten Duft von Kräutern mit einem Hauch von französisch mediterranem Flair.
Unser Brombeerhonig wird im Juni/Juli geerntet und zeigt oft eine individuelle Jahrgangscharakteristik.
War der Jahresverlauf für das Wachstum der Brombeeren günstig spenden die weißen oder orangen Blüten reichlich süßen Nektar der
von den Bienen gesammelt wird. Größere, wilde Brombeerbestände sind sehr selten zumal Brombeeren von den Waldbauern nicht gern
gesehen werden da sie das Wachstum der jungen Bäume behindern. Die wenigen Orte wo sich größere Brombeerbestände etabliert haben
sind unter Imkern ein gut gehütetes Geheimnis.
Brombeerblüten in der Sommersonne
Die Imker brauchen für die Ernte von Brombeerhonig ein glückliches Händchen. Brombeeren spenden zwar reichlich Nektar
aber oft blühen gelichzeitig andere Pflanzen und man erntet dann von den Völkern an Stelle des Brombeerhonigs einen schönen
Sommerhonig. Da Brombeeren eher auf sandigen Böden wachsen vertrocknen die Blüten auch recht schnell und so ist vielen Imkern
das Risiko zu groß und sie stellen ihre Völker lieber in eine berechenbarere Feldtracht. Haben die Bienen im Wald reichlich
Nektar von den Brombeeren eingetragen Freuen sich auch die Tiere des Waldes auf eine üppige Ernte der Brombeeren im Herbst.
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Sensorik und Konsistenz:
Honig von Brombeeren erinnert etwas an Himbeerhonig. Er ist recht hell, kristallisiert weiß und hat ein mildes Aroma. Tragen
die Bienen zur Brombeerblüte auch kleine Mengen Honigtau ein bekommt der Honig eine sehr schöne runde Note. Auch die spärliche
Blütenpracht des Waldes kann diese Honige recht angenehm abrunden. Honige aus Brombeerplantagen werden eher von der Flora der
Feldraine beeinflusst. Sie habe an Stelle der würzigen Note des Waldes einen eher milden Charakter.
Da Brombeerhonige seltene Honige sind werden sie vor allem zum Frühstück gegessen. Dieser Honig ist ein sommerlich edler Brotaufstrich
der nur selten in Salaten oder Getränken verwendet wird. Wenn sie einen Brombeerhonig probieren möchten fragen sie ihren Imker.
Brombeerhonige sind seltene Honige die von Kennern lange vorbestellt werden.
Typische analytische Werte:
Im Honig aus Brombeerblüten findet man neben dem Pollen der Rubusarten entweder Pollen der Waldflora oder die typischen
Pollen der Feldflora, so dass die Herkunft an Hand des Pollenspektrums leicht zu unterscheiden ist.
Interessant ist das das Zuckerspektrum des Brombeernektars von Fruktose und Glukose dominiert wird. Einseitige Brombeerhonige
enthalten folglich kaum Rohr- und Malzzucker. Die Leitfähigkeit ist für Blütenhonige typisch.
Brombeeren spenden reichlich Nektar wobei es erhebliche Unterschiede in der Nektarmenge zwischen einzelnen Beständen gibt. In
wieweit dieser Unterschied auf die Beschaffenheit des Bodens, die Wasserversorgung oder das Kleinklima zurückzuführen ist bleibt
offen. Auffallend ist das sich das Aroma von Brombeerhonigen von Jahr zu Jahr sehr unterscheiden kann.
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