Scientific BeeTree Projekt - Bienenbäume zur Erforschung autonom lebender Honigbienen

Die Waldbeute - eine gute Alternative zum Bienenbaum

Autor: Dr. rer. nat. Frank Mallwitz
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Emergenzanalyse zur Erforschung autonomer Honigbienen     


I Vom Bienenbaum zur Waldbeute .

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Vor ihrem Aussterben besiedelten wild lebende Honigbienen bevorzugt Waldränder. Mit einer Siedlungsdichte von einigen Bienenvölkern je Quadratkilometer waren Honigbienen in Mitteleuropa so allgegenwärtig wie Ameisen und sicherten die flächendeckende Bestäubung im Wert von vielen Millionen Euro. Jahrzehnte stand die Frage warum autonom lebende Honigbienen in Deutschland ausgestorben sind zurecht im Fokus der Forschung. Bedeutender erscheint mir heute jedoch die Frage wie Honigbienen unter den gegebenen Bedingungen ihre Überlebensfähigkeit wiedererlangen und ihren verwaisten Platz in der Natur neu besetzten können. Untersuchungen an Honigbienen in ihrem natürlichen Lebensraum können den Weg dahin ebnen.


  I Warum Bienenbäume?

Honigbienen leben seit etwa 40 Millionen Jahren auf der Erde. In Mitteleuropa waren seit vielen tausend Jahren Baumhöhlen in strukturiert bewaldeten Gebieten und bevorzugt an Waldrändern ihr natürliches Habitat. Welche Eigenschaften Baumhöhlen, die von Bienenvölkern über Jahre erfolgreich besiedelt wurden, hatten lässt sich nur vermuten. Sicher ist das die Nisthöhle der zentrale Lebensraum der Honigbienenkolonie war und das ihr Verhalten daran angepasst ist. Moderne Bienenwohnungen, konzipiert nach dem Prinzipe:" Den Bienen genehm, dem Imker bequem" haben nach dem aussterben frei lebender Honigbienenvölker einen unschätzbaren Beitrag zum Überleben der Honigbiene als Nutztier geleistet. In dieser Zeit wurde die Honigbiene auch sehr erfolgreich züchterisch bearbeitet und domestiziert. Während der Arbeiten fiel jedoch auf, dass Honigbienen abseits der menschlichen Obhut andere, für ihr Überleben unverzichtbare Eigenschaften zeigen. Grund genug sich den natürlichen Lebensraum der Honigbienen, die Bienenbäume, genauer anzuschauen.


  II Bienen in Bäumen - die sterben do sowieso alle - oder?

Schwärme domestizierter Bienenbestände besiedeln alles Mögliche, unter anderem auch Bäume die einen Hohlraum beherbergen. In der Regel wird ein, in einem Baum siedelndes Bienenvolk innerhalb weniger Monate entdeckt und domestiziert oder wenn nicht, stirbt es spätestens im folgenden Jahr von allein. Das ist die langjährige Erfahrung.
In den vergangenen 30 Jahren haben wir von Bienen besiedelte Bäume gezielt gesucht und Honigbienen in mehreren hundert Bienenbäumen beobachtet. Dabei haben wir entgegen aller Erwartung und Erfahrung festgestellt, dass einige wenige Kolonien viele Jahre bis zur Vernichtung ihrer Bruthöhle im Baum überleben. Alle anderen, mehr als tausend, beobachteten Kolonien in Beuten, Schornsteinen, Zwischenböden oder Betonmischern haben ohne Pflegemaßnamen nicht überlebt. Und nein das ist kein Witz, wir haben da schon sehr genau hingesehen.


  III Bienenkisten sind keine Bienenbäume

Bienenvölker in Bäumen suchen war anfangs einfach nur ein Hobby denn auch wir dachten, dass es mehr oder weniger einerlei ist in welcher "Kiste" Honigbienen nisten. Schaut man sich die erfolgreich besiedelten Baumhöhlen jedoch genauer an stellt man fest, dass sie sich nicht nur in Form, Größe und Lage des Fluglochs von modernen Bienenkisten unterscheiden. In den Baumhöhlen ist es moderig feucht, auf dem Boden liegt alles Mögliche, regendicht sind die Höhlen auch nicht und die Futtervorräte sind oft riesig. Allein der von den Bienen belagerte Kernbereich der Waben ist sauber und entspricht unseren Vorstellungen. Kurz um was wir gefunden haben ist überhaupt nicht das was wir unter moderner Bienenhaltung verstehen und doch sind Bienenbäume der einzige bekannte Platz wo Bienen bei uns ohne Hilfe überleben. Egal ob Magazinmeute, Hinterbehanlung, Bienenkiste oder Zeidlerbeute - Bienenbäume sind ganz anders und auf den ersten Blick ein eher unwirtlicher Lebensraum für Bienen.


  IV Ein Baum voller kerngesunder Bienen

Und die Bienen im Baum? Bunt waren sie, bunt, groß, vital, kerngesund aber mit einem gewissen Temperament. Von Kalkbrut, Nosema, Faulbrut oder verkrüppelten Bienen keine Spur. Die Völker waren immer mittelgroß so dass sie 40 Zanderwaben gut besetzten würden, hatten kaum alte Schwarmzellen aber dafür geschätzt gut 40 kg Honigvorrat. Der letzte Baum den wir beobachtet haben wurde im August gefällt, war acht Jahre ununterbrochen mit Honigbienen besiedelt und auch den neunten Winter hätten die Bienen augenscheinlich gut überlebt. Kerngesunde Honigbienen acht Jahre ohne Pfleg, ein stattliches Bienenvolk zwischen moderndem Holz auf acht Jahre alten bebrüteten Waben - das macht nachdenklich. Und auch wenn ein Bienenbaum unseren Vorstellungen von moderner Imkerei nicht entsprechen mag beherbergt er doch kerngesunde Bienen die ohne menschliche Pflege überleben. Und Bienen die unabhänig von menschlicher Pflege überleben, sollten das Ziel wesensgerechter Bienenhaltung sein!


  V Eine Prognose wird aufgestellt

Offensichtlich machen wir bei der Bienenhaltung vieles richtig, aber irgendetwas, das Honigbienen zum Überleben brauchen, wurde übersehen. Weder die Varroa, die Faulbrut noch irgendwelche Vieren bringen unsere Bienen um. Fernab von Pestiziden bringen sich die Bienen in intakten Lebensräumen selber um da sie unter den gegebenen Umwelt- und Haltungsbedingungen nicht ausreichend die Fähigkeit erwerben Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Nach allem was wir beobachtet haben liegt nahe das ihre genetische Veranlagung eine unverzichtbare Grundlage für das Überleben der Honigbienen ist. Mindestens genauso bedeuten sind jedoch die Lebensbedingungen unter denen das Bienenvolk existiert. Das Bienen etwas in ihrem Leben lernen ist gesichert. Das Bienen, wenn sie nicht ausreichend lernen mit Widerlichkeiten umzugehen, ihre Überlebensfähigkeit verlieren können - ist meine Prognose. Man kann auch andersherum argumentieren: "Lernen Bienen ausreichend mit Widerlichkeiten zu interagieren werden sie Überlebensfähig". Der Weg ist somit vorgezeichnet und weiter auf den Zufall warten macht wenig Sinn. Wollen wir wieder überlebensfähig Bienen haben, wollen wir lernen was wir falsch machen, dann müssen wir mit den Bienen raus aus der Luxusbienenwohnung und rein in den Bienenbaum. Und vom Bienenbaum gehen wir dann zwei neue Wege. Einen zur Honigbiene als Nutztier und einen zum autark lebenden Wildtier Honigbiene.


  VI Die Waldbeute - der "Bienenbaum" vom Tischler :

Bäume mit großen Hohlräumen werden immer seltener und wenn man welche findet stehen sie garantiert nicht da wo Bienen sie gern hätten. Dazu kommt, das auch wir anfangs noch nicht wussten wie ein optimaler Bienenbaum aussieht aber wir haben schon 30 Jahre Erfahrungen mit realen Bienenbäumen gesammelt. Die gescheiterten Versuch Betonrohre (darin haben wir einige Kolonien gefunden), Zeidlerkästen und vieles mehr als Waldbeute zu benutzen oder Bienenkästen einfach in den Wald zu stellen liegen (Gott sei Dank) hinter uns. Jetzt bauen wir unsere "Bienenbäume" ganz solide in der Tischlerei. Wir bauen einfach alles ein was wir in der Natur beobachtet haben, testen das Ergebnis und bauen neu. Die die zweite Generation der Waldbeute (so nennen wir unsere "Bienenbäume") war dann auch schon deutlich besser als der Prototyp. Momentan entsteht bei Green Honey die letztes Jahr getestete, dritte Generation der Waldbeute - und die ist wirklich klasse. Unsere Waldbeute hat alle wesentlichen Merkmale der Bienenbäume und den unschätzbaren Vorteil, dass man das Bienenvolk auch wissenschaftlich untersuchen kann ohne den Baum aufzuschneiden oder zu fällen. Man kann, so man mag, sogar wissenschaftliches Gerät darin unterbringen und dann erinnert die Waldbeute mit ihrer Form und dem Solarpanel ein bisschen an die Sonde Rosetta. Wie dem auch sei, mit unserer Waldbeute sind wir endlich handlungsfähig. Jetzt heißt es Waldbeuten bauen aufstellen, autonom lebensfähige Biene ansiedeln, die Prognose überprüfen und Bienen verstehen. Und dann haben wir in naher Zukunft hoffentlich wieder unabhänige überlebensfähige Honigbienen in Mitteleuropa.







II Waldbeuten - die Alternative zum Bienenbaum     

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  Fassen wir kurz mal zusammen:

Bevor wir uns um praktische Fragen kümmern fassen wir nochmal kurz zusammen. Frei lebende Honigbienen sind aufgrund von veränderten Lebensbedingungen vor einigen Jahrzehnten in Mitteleuropa ausgestorben. Zeitgleich haben domestizierte Honigbienen ihre Fähigkeit ohne Pflege zu überleben verloren.
Finden Bienenschwärme domestizierter Völker abseits der menschlichen Obhut eine artgerechte Nisthöhle in einem geeigneten Habitat überleben höchst selten einzelne Kolonien auch heute unter den veränderten Umweltbedingungen. Diese Kolonien etablieren sich aber nicht in ihrem Habitat sondern werden irgendwann durch Zerstörung ihrer Nisthöhlen vernichtet. Bietet man Honigbienen in ihrem ursprünglichen Habitat geeignete Bedingungen und Nisthöhlen lassen sich Honigbienen wieder ansiedeln und man kann erforschen wie es einzelnen Kolonien gelingt zu überleben. So lässt sich die Überlebensfähigkeit von autonomen wie domestizierten Honigbienen retten. Wie das geht schauen wir uns folgend an.


  Waldbeuten ersätzen Bienenbäume

Bäume mit großen Hohlräumen sind selten geworden. Da Honigbienen als Waldtiere auf solche Nisthöhlen angewiesen sind haben wir mit der Erfahrung von gut dreißig Jahren eine Waldbeute, die den Bedingungen in einer natürlichen Nisthöhle sehr nahe kommt entwickelt. Anfangs wussten wir nicht genau was für den Erfolg bei der Aufstellung der Waldbeute entscheidend ist und haben vieles ausprobiert. Heute kann ich jedem nur raten unsere bei natürlichen Nisthöhlen gesammelten Erfahrungen möglichst gut zu berücksichtigen.
Für die Aufstellung der Waldbeute braucht man Holz, also einen Baumstamm von mehr als 60cm Durchmesser der etwa 2 Meter über dem Erdboden endet. Alle Baumarten sind geeignet, von Pilzen und Insekten befallenen Bäume bei denen der Stumpf noch austreibt sind ideal. So in 2km Radius ausreichend Pollen- und Nektarquellen vorhanden sind, ist auch die nähere Umgebung unwichtig. Wir haben Bienenvölker sowohl in Buchenbeständen als auch in sumpfiger Landschaft beobachtet. Zur Aufstellung wird der Baumstumpf grade geschnitten und die Schnittstelle wird in der Mitte (am einfachsten mit der Kettensäge) schüsselartig vertieft so dass man mindestens 2 Liter Wasser hineingießen könnte ohne dass es wegläuft. Sägespäne oder wilde Schnittkerben sind OK. Wichtig sind nur ein glatter Rand und das weder Öl noch Benzin auf die Schnittfläche kommt. In die geschaffene Vertiefung kommen eine Hand voll organisches Material aus der Umgebung (Blätter, Moos, was auch immer), eine Hand voll Erde und gut 100 ml Wasser. Ist man damit fertig wird die unten offene Waldbeute so auf den präparierten Baumstumpf gesetzt dass sie seitlich Bienendicht abschließt. Danach wird sie am Baumstupf verankert und oben eine etwa 20 cm starke Baumscheibe als Dach oder Deckel aufgelegt. Ein großer schwerer Stein bildet den Abschluss. Tja und das war's, jetzt können die Bienen schon einziehen.


  Waldbeuten zum Anhängen:

Sind keine geeignete Baumstümpfe zu aufstellen vorhanden kann man Waldbeuten auch aufhängen. Dazu befestigt man an einem Baum in etwa 2 Meter Höhe eine Plattform ähnlich einem Kletter- oder Hang-On Ansitz für Jäger. Darauf wird die Waldbeute mit Boden platziert und gesichert. Da die Beuten gerne mal 50 kg schwer werden und viele Jahre überdauern sollen ist ein stabile Konstruktion und guter Kontakt zum Baum unerlässlich. Nachteil dieser Variante ist das der Feuchtigkeitshaushalt der Beute nicht dem natürlichen Umfeld entspricht was ein erheblicher Unterschied ist. In der Kombination mit Waldbeuten auf Baumstümpfen können angehängte Waldbeuten zur Ergänzung aber sehr hilfreich sein.


  Waldbeuten werden in Scharen verteil und wissenschaftlich betreut:

Um eine erste zentrale Waldbeute stellt man in einem Radius von 300 bis 1000 Meter 5 bis 10 weitere Waldbeuten auf. In einer solchen Schar von Waldbeuten wird etwa ein Drittel der Waldbeuten so mit Bienen besetzte das die Bienen im kommenden Jahr schwärmen können. Die Schwärme fliegen selten weiter als 800 Meter und finden in der Beutenschar genügend leere Beuten um sich anzusiedeln. Da Drohnen und Königinnen zur Paarung über viele Kilometer fliegen ist der Genaustausch gesichert und die jungen Kolonien können im kommenden Jahr wieder schwärmen. Stirbt eine Kolonie wird die freigewordene Waldbeute wieder durch Schwärme aus der Schar oder seltener durch Schwärme anderer Herkunft besiedelt. Dieses Vorgehen ist zum Aufspüren und Untersuchen langlebiger Bienenvölker, aufgrund unserer mehr als 30 jährigen Beobachtung von in Bäumen brütenden Bienenvölkern, optimal. Abgesehen vom Jahr der Erstbesiedelung werden die Völker ausschließlich auf Faulbrut untersucht und beobachtet. Es werden keine Pflegemaßnahmen durchgeführt und auch nur in Notzeiten gefüttert. Je mehr Scharen von Waldbeuten existieren umso wahrscheinlicher wird es die sehr seltenen überlebensfähigen Bienenvölker in wenigen Jahren gezielt zu finden, zu verstehen und im natürlichen Lebensraum als auch als Imkervölker wieder anzusiedeln.


  Warten auf die Bewohner

Manche Waldbeuten werden innerhalb weniger Wochen spontan besiedelt, andere wird man vom Imker (z.B. mit einem Schwarm) besiedeln lassen. Egal wie man sich entscheidet, damit keiner sich die Bienen aneignen kann braucht jede Waldbeute einen Besitzer und ein Schild mit Name, Adresse und Telefonnummer sowie einen fachkundigen Betreuer. Betreuen heißt beobachten, ausschließlich beobachten, fotografieren, dokumentieren und die Bienen sich selbst überlassen. Keine Varroa Behandlung, keine Schwarmverhinderung, keine Honigentnahme - wirklich nur zusehen und bitte auch nur in extremen Ausnahmefällen füttern. Zum Überleben der Bienen ist allein eine Futterkranzprobe zwecks Faulbrutmonitoring unerlässlich.

- Seminar Waldbeuten   (Aufstellen und beobachten)



  Wissenschaft bei Waltbeuten

Wissenschaft bei Waldbeuten heißt vor allen ganz genau hinsehen, die Daten auswerten und verstehen. Es geht darum zu verstehen wie es einigen wenigen Bienenvölkern gelingt im Kreis sterbender Nachbarkolonien zu überleben. Das geschlossenen Populationen von Honigbienen unter hohen Verlusten überleben können wurde z.B. im Gotland Experiment gezeigt. Völlig überraschen ist jedoch das wir einige Völker beobachtet haben die bis zur Zerstörung ihrer Nisthöhle auch in offenen, nicht isolierten Populationen viele Jahre überleben. Viel zu lange ging es darum zu erklären warum Honigbienen aussterben. Uns Wissenschaftlern geht es darum zu verstehen wie Honigbienen überleben können damit sie ihren natürlichen Lebensraum wieder besiedeln können. Die Aufgebe erscheint wie die Suche einer der Nadel im Heuhaufen - aber wir Wissenschaftler können das - ganz systematisch und zielsicher.

- Autonome Honigbienen     Schwarmdemenz? - Oder warum sterben fast alle Bienenvölker?
- Emergenzanalyse           Der wissenschaftliche Weg zur Nadel im Heuhaufen
- Das Gotland Experiment     Wie die ersten Bienen überleben lernten






III Emergenzanalyse an Waldbeuten -
gezielte Suche nach autonom überlebensfähigen Honigbienen     

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Auf Basis entwichener Bienenschwärme hat sich, um die Population domestizierten Honigbienen, in der mitteleuropäischen Natur eine sehr kleine Population unbetreuter Honigbienenvölker angesiedelt. In dieser Population wurden extremst seltenen autonom überlebende Bienenvölker beobachtet. Es ist wie die Nadel im Heuhaufen doch mit den Waldbeuten wird es uns Wissenschaftlern gelingen extremst seltene, ohne Pflege überlebende Bienenvölker systematisch zu suchen und zu finden. Der erfolgversprechendste Weg ist Emergenzanalyse an Waldbeuten.
Haben wir sie gefunden fließen Sekt und Champagner denn jetzt können wir untersuchen wie diese Bienenvölker es schaffen autonom zu überleben und so alle Bienenvölker befähigen unter den veränderten Umweltbedingungen wieder ohne menschliche Hilfe zu existieren. Das Ziel sind also autonom lebensfähige Honigbienen. Autonom lebensfähige Honigbienen haben einen unschätzbaren Wert in der Natur wie in menschlicher Obhut und jede Waldbeute hilft das Ziel zu erreichen.

Emergenzanalyse - ein Weg zur Nadel im Heuhaufen




IV "Tausend" Fragen zur Waldbeute - unsortiert:     



Wie viele Waldbeuten sollte man aufstellen?
Waldbeuten werden einzelne aufgestellt. Ein bis zwei Waldbeuten je Quadratkilometer entsprechen etwa der natürlichen Siedlungsdichte der Honigbienen. Gruppen von 10 Beuten verteilt über 10 Quadratkilometer sind sicher eine gute Idee.

Wo kann man Waldbeuten kaufen?
Waldbeuten kann man ab 3/2020 direkt bei uns im Online Shop bestellen. Aufgrund der Nachfrage erfolgt die Herstellung und Lieferung in der Reihenfolge der Bestellungen. Wir bitten die momentan unvermeidbare Wartezeit zu respektieren. Zukünftig sind die Waldbeuten auch auf Vorrat verfügbar.

Sterben nicht fast alle Bienenvölker?
Entstehen und Vergehen ist Natur. Nach unseren Erfahrungen wird weniger als eine von hundert Kolonien langfristig überleben. Alle anderen Kolonien machen Platz für die Nachfahren der überlebenden Honigbienen.

Sollte man Bienenvölker in der Nachbarschaft vermeiden?
Eine klares Nein, Bienen in der Nachbarschaft sind kein Problem. Allein etwa 200 bis 300 Meter um die Waldbeute sollte man, so möglich, auf Honigbienenhaltung verzichten. Auch zusammenberechende oder schlecht gepflegte Bienenvölker in der Nachbarschaft sind kein Problem. Allein Faulbrut ist fatal.

Wir haben keinen passenden Baum, kann man einen Stamm für die Beute auch einfach eingraben?
Ja. Ein eingegrabener Stamm ist nicht besser oder schlechter als ein gewachsener, abgestorbener Baum. Wichtig ist das sie die 2m Höhe etwa einhalten um einen vollständigen Schutz vor Wildschweinen langfristig zu garantieren. Betonrohre, Mauern, Pfeiler usw. sind nicht zur Aufstellung geeignet. Es muss ein Holzstamm sein.

Kann man auch natürliche Baumvölker oder eine andere Beute nutzen?
Ja man kann, aber es macht die Suche nach Honigbienen die eine natürliche Varroatoleranz zeigen schwieriger. Die Idee eines klassischen wissenschaftlichen Ansatzes besteht darin die Rahmenbedingungen möglichst gut zu standardisieren um das gewünschte Phänomen gut untersuchen zu können. Somit ist es hilfreich sich soweit wie möglich auf die Baumbeute und natürliche Nisthöhlen zu beschränken.

Unser Bienenvolk ist gestorben, muss ich die Beute reinigen?
Eigentlich dürfen sie unbesetzte Beuten nicht offen stehen lassen. Dennoch ist das sicher ein Sonderfall. Bitte stellen sie sicher das sich keine Faulbrutsporen in der Waldbeute befinden. Wenn das gewährleistet ist hat ihr Veterinär sicher nichts dagegen wenn sie die Beute so belassen wie sie ist. Das wäre am sinnvollsten da die Wachsmotten das Wabenwerk innerhalb kurzer Zeit ganz natürlich vollständig vernichten. Wenn der Veterinär kein Verständnis hat verschließen sie die Beute bienendicht mit einem Drahtgitter von ca. 2,5 mm Maschenweite und besiedeln sie die Beute bei Gelegenheit wieder mit Bienen. Bitte auf keinen Fall luft- und ameisendicht verschließen.

In unser Waldbeute gibt es Ameisen ist das ein Problem?
Ameisen sind in Waldbeuten hoch willkommen. Lassen sie die Ameisen einfach ihrer Wege ziehen. Wenn die Bienen sich nicht mit den Ameisen arrangieren können sind sie nicht autonom lebensfähig und mach Platz für neue vitalere Bienen.

Unsere Waldbeute wird von anderen Bienen ausgeraubt. Was soll ich machen?
Gerade im Herbst wachsen die stärkeren Völker oft auf Kosten der schwächeren. Das ist nicht immer schön mit anzusehen. Bitte machen sie dennoch einfach nichts - auch wenn ihr Bienenvolk dabei vermutlich sterben wird. Völker die sich nicht verteidigen können sind nicht autonom lebensfähig. Außerdem ist es gut wenn das stärkere Volk weiter gestärkt wird.

Soll ich die Waldbeute gegen Varroa behandeln?
Nein! Bitte bringen sie in keinem Fall irgendwelche Wirkstoffe wie Ameisensäure, Oxalsäure, Thymol oder was auch immer in die Beute - egal wie ökologisch sie auch sind. Damit vernichten sie den gesamten Mikrokosmos in der Waldbeute. Bitte einfach nichts machen -auch kein ein Varroagate oder Fangwabenverfahren. Entweder ihre Bienen lernen die Milben in Schach zu halten oder sie geben der nächsten Generation eine neue Chance es besser zu machen.

Ich hätte gern etwas Honig aus der Waldbeute. Ist das OK?
Eigentlich nicht - aber ;-). Bienen in Waldbeuten sind keine Nutztiere und nicht zur Honig Gewinnung da. Vitale Völker lagern mehrere Zehn Kilo Honig in der Waldbeute und die Beute ist so konstruiert das sie, wenn große Vorräte vorhanden sind, auch mal eine einzelne Wabe für Untersuchungs- und Forschungszwecke entnehmen können. Wenn dabei etwas für sie abfällt schadet das ihrem Volk nicht und ist dann sicher auch OK.

Kann ich eine Waldbeute in meinem Garten aufstellen?
JA! In Wäldern, Parks, Gärten, Dörfern, Städten wo auch immer es passt ist das Aufstellen möglich. Bedenken sie jedoch, das die Bienen schwärmen werden und sollen. Wenn das nicht stört sind Waldbeuten überall da wo die Bienen genügend Nahrung finden willkommen.

Gibt es eine Konkurrenz zwischen Honigbienen und anderen Bienen?
Geht es den "Wildbienen" schlecht, leiden auch die Honigbienen. Bei einer den Gegebenheiten angepasste Dichte von Honigbienenvölkern fördern Honigbiene die Ansiedelung von Ameisen und anderen Bienen im Umkreis. Lediglich in direkter Nähe des Nestes dominieren die Honigbienen. Eine dichte von einigen Honigbienenvölkern auf dem Quadratkilometer sind in der Regel förderlich für die Population der Wildbienen.

Was mache ich wenn es Faulbrut Sporen in meiner Waldbeute gibt?
Das müssen sie mit dem Veterinär klären. Solange die Faulbrut keine klinischen Symptome zeigt kann ein Bienenvolk auch gesunden. Manchmal ist es jedoch besser das Volk zu töten und samt Beute zu verbrennen. Waldbeuten sind schwer effektiv zu desinfizieren. Da ist eine Erneuerung oft der bessere Weg.

Ich habe Wachsmotten in der Waldbeute. Was soll ich machen?
Wachsmotten können angeschlagene Bienenvölker vernichten. Lassen sie die Wachsmotten ihr Werk vollbringen. Wenn die Bienen den Kampf nicht gewinnen werden die Wachsmotten die Bienen und das komplette Wabenwerk der Bienen vernichten und die besten Bedingungen für eine neue Besiedelung der Waldbeute mit Bienen schaffen. Bienen die Wachsmotten nicht in Schach halten können sind nicht autonom lebensfähig.

Was kostet eine selbst betreut Waldbeute?
Für etwa 300€ können sie ein Waldbeute aufstellen den Aufstellungsort kostenlos für die Bienen Forschung registrieren und selbst betreuen. Sind sie registriert können sie Informationen und Bilder zu ihrer Beute hochladen und bekommen als Gegenleistung Unterstützung, Informationen und praktische Hilfe.

Was kostet eine wissenschaftlich betreut Waldbeute?
Eine wissenschaftlich betreute Waldbeute ist mit etwa 1000 Euro deutlich teurer wird dafür aber von Profis betreut. Der höhere Preis ist Ergebnis einer Mischkalkulation und durch die Arbeitszeit, den Aufwand und die Materialkosten bedingt. Beuten die mit elektronischer Messtechnik ausgestattet werden kosten gern mal einige tausend Euro, Beuten die leer stehen und beobachtet werden sind genauso wichtig kosten aber weniger. So ergibt sich dann der mittlere Preis.

Wie viele Bienenvölker haben sie abseits der menschlichen Obhut gefunden?
Wir haben nicht jedes Bienenvolk das wir in mehr als 30 Jahren gefunden haben gezählt und so sage ich gerne 499 weil das so eine nette Primzahl ist. Die Realität liegt irgendwo oberhalb davon.

Wie findet man Bienenvölker in der Natur?
Durch Zufall findet man Bienenvölker in Bäumen höchst selten. Systematisch Völker in der Natur zu finden verlangt Muße, Zeit sowie Übung und meistens landet man an irgendeinem normalen Bienenstand. Ich habe mir als Junge gern Arbeiterinnen auf Blüten gesucht, sie mit Futtersirup aus einem einfachen Tränkautomaten für Ziervögel gefüttert und dann ihre Flugrichtung mit einem Kompass gepeilt. Mit etwas Nagellack zum Markieren und einer Karte habe ich das Set, das prima in die Hosentasche passt, später noch deutlich verbessert. Heute heißt dieses Verfahren "Beelining". Interessierten sei das Buch "Auf der Spur der wilden Bienen" von Prof D. Seeley oder unser praktischer Beelining Kurs der bei GreenHoney in der Regel im August nahe Berlin stattfindet empfohlen. Der Kurs ist übrigens prima für Kinder geeignet.


Vier Links für Interessierte

- Bienen ein beobachtbar emergentes System
- Aktivitäts Analyse
- Subjekt Analyse
- Biotop Monitoring

- Wissenschaftliche Arbeiten zu diesem Thema
- Hobos / ein Projekt der Uni Würzburg
- Honigbienen sind Waldbewohner   (ein Bildband)


Kontakt:

info@greenhoney.eu
Leo@greenhoney.eu

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